Im vorliegenden Beitrag werden unterschiedliche normative Regelungen zur Ermittlung der Erdbebeneinwirkung auf Gebäude mit bis zu vier Geschossen verglichen. Hierzu wurden Punkte ausgewählt, bei denen die Grenzen von jeweils drei Ländern aufeinandertreffen, die sogenannten Tripoints. Obwohl in den Geowissenschaften ein weitgehender Konsens zur Ermittlung der lokalen Erdbebeneinwirkung besteht, sind in den aktuellen normativen Regelungen dieser Länder deutliche Unterschiede bei der maximalen Spektralbeschleunigung sowie bei den charakteristischen Punkten der Referenzperioden zu erkennen. Anhand eines viergeschossigen Referenzgebäudes werden die Auswirkungen dieser Unterschiede aufgezeigt und diskutiert, wobei zwei unterschiedliche Aussteifungssysteme gewählt worden sind: ein Mauer- werksbau und eine Brettsperrholzkonstruktion. Dabei konnte festgestellt werden, dass der Mauerwerksbau deutlich sensibler auf Änderungen der Spektralbeschleunigung reagiert als der Holzbau.